Da ist sie. Die "Born to die - The Paradise Edition". Der quasi dritte Longplayer von Lana Del Rey.
Allerdings ist es - ebenfalls quasi - der Erste, der allein unter ihrem Künstlernamen erschienen ist.Quasi deshalb, weil das Album unter dem Titel "Born to die" bereits im Januar 2012 in zwei Versionen
mit 12 (Standard-Edition), bzw. 15 Titeln (Deluxe-Edition) und einem anderen Cover erschienen war.
Im Dezember 2012 wurde dann die "Born to die - The Paradise Edition" als Doppel-CD veröffentlicht
und enthielt zusätzlich acht neue Titel, also keine Live-Aufnahmen oder Remixes wie es häufig gemacht
wird.
Hier der Vollständigkeit halber die Vorgänger:
May Jailer - Sirens aufgenommen von 2005 bis 2006, und laut Wikipedia erst 2012 an die
Öffentlichkeit gelangt.
Lana Del Ray A.K.A. Lizzy Grant, erschienen 2010
Inzwischen habe ich so ziemlich alle
Titel von Lana Del Rey einmal gehört.
Und ich bin sicher, dass sie bereits früher ihre jetzige Bekanntheit erlangt
hätte, wären die Vorgänger
nach den Maßstäben der "Born to die" produziert worden.
Die frühen Werke sind beinahe alle Kombinationen aus ihrer Stimme, begleitet nur
von einer Akustikgitarre
und/oder einem Klavier.
So sehr sie schon damals mit ihrer Stimme begeistern konnte, so sehr wirken die
Titel oft wenig reich an
Abwechslung.
So finde ich z.B. "Aviation" von der "Sirens" einen echten Ausreißer unter den
restlichen Tracks.
Doch die "Born to die" präsentiert eine erwachsene Lana Del Rey, mit einem durch
und durch professionell
aufgenommenen, satten und runden Sound.
Das Album ist eine neue Dimension von Lana's tatsächlichem Talent.
Gleich mit dem Titellied "Born to die" wird klar, dass die gesangliche Leistung
von der Musik nicht nur
getragen, sondern im Gegensatz zu älteren Aufnahmen, voll zur Geltung gebracht
wird.
Egal ob es nun TripHop, Indie Pop oder Sadcore ist, immer fügen sich Gesang und
Musik zu einem
vollendeten Ganzen zusammen.
An manchen Stellen erinnert das Album nicht nur wegen der Beats sehr stark an
Morcheeba.
Auch die Stimme rückt dann und wann, an die von
Skye Edwards heran.
Sehr vielfältig angelegte Kompositionen ermöglichen es Lana nun endlich, ihr
stimmliches Spektrum
auszuschöpfen. Sie hat definitiv das Zeug dazu, eine ganz Große zu werden.
Wie wir das aus den Talentshows kennen, sollte ein/e Sänger/in nicht nur einen
Stil beherrschen,
sondern eine gewisse Bandbreite abdecken können.
Also sowohl sanft und bedächtig Balladen und traurige Stimmungen transportieren
können und auf der
anderen Seite "abrocken", mit der Stimme überzeugen und beeindrucken können.
Und nach dem wiederholten Genuss der "Born to die" bin ich fast sicher, dass
Lana Del Rey alles singen
kann und das bei ihr auch alles perfekt klingt.
Ihre Version von Bobby Vinton's "Blue Velvet" aus dem H&M-Video, hat mich schier
aus den Socken
gehauen. Sie hätte das Lied ebenso im Original veröffentlicht haben können. Sie
hat nicht nur die 60er
zu ihrem persönlichen Stil-Vorbild auserkoren, sie kann auch die Sixties mit
ihrer Stimme zurück holen.
Ich freue mich schon auf den Nachfolger von "Born to die" und möchte jedem
Interessierten noch
empfehlen, bei YouTube mal nach folgenden Titeln zu suchen:
- Break my Fall
- Children of the Bad Revolution
- Damn you
- Driving in Cars with Boys
- Dynamite
- Noir
- Serial Killer
- Velvet Crowbar
Gute Unterhaltung