Überall wird abgerissen und neu gebaut. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Denkmalschutzauflagen den Plänen der Investoren bei Sanierungen oft im Wege sind.
Da ist es kaum abwegig wenn man annimmt, dass Käufer von Sanierungsfällen eher am Grundstück interessiert sind und den vorhandenen Bau verfallen lassen, bis nichts mehr zu retten ist, um dann für sie selbst interessantere Projekte zu realisieren.

                                                     

         
   
Diesen Eindruck bekommt man mitunter, wenn man sich die frühere Frauenklinik Neukölln am
Mariendorfer Weg ansieht.
Der Gebäudekomplex wird seit Jahren nicht mehr betrieben und verfällt zusehends.
Die ruinöse Tendenz wird beschleunigt durch zerstörte Fenster überall, durch Brandstiftung und
Materialklau*. Zudem werden dort Parties gefeiert und Obdachlose nutzen trotz aller Risiken, den Bau als Unterschlupf. Insgesamt ist der Nachbarschaft nicht damit gedient, dass das Areal mit einem Zaun eingefriedet wurde.
Da das Grundstück zu großen Teilen von Mauern umgeben ist, ist es auch nur schwer einsehbar.
Also eine echte Herausforderung für einen Wachdienst.
 
         
 

Dem Fall genauer auf den Grund gegangen ist der Tagesspiegel mit einem Artikel vom 24.06.2013.
Dieser Blog wird im Mai 2015 geschrieben!

Laut dem Artikel wurde der Krankenhauskomplex 2007 von Vivantes an einen Investor in Luxemburg verkauft, der durch die Comer Immobilienmanagement GmbH vertreten wird.

Seinerzeit berichtete der Tagesspiegel, dass der Investor Mitte 2014 mit den Bauarbeiten beginnen wollte. Ein Jahr ist vorüber, passiert ist nichts. Es gibt lediglich einen neuerlichen
Termin für den Start der Arbeiten. Anberaumt ist nun einer anderen Meldung zufolge, der September 2015...

Aktuell (Juni 2016) sieht es dort noch immer so aus, wie auf den folgenden Fotos. Und das das Problem nicht erst seit zwei, drei Jahren besteht, ist offensichtlich. Besonders traurig ist der Verfall des ehemaligen Haupteingangs, mit dem Bilderstrecke beginnt.
Mit einem Klick auf die erste Aufnahme geht es zur Fotoshow.

Bei einigen der Aufnahmen würde man kaum annehmen, dass diese mitten in Berlin gemacht wurden. Die Neubauten sehen fast aus, als stünden sie in einem erst kürzlich befriedeten Kriegsgebiet oder in der Umgebung von Tschernobyl.

* Auf zwei Fotos ist gut zu erkennen, dass z.B. die Dachtraufen schon abmontiert wurden!

 
         
   

Ein weiteres Beispiel ist der Bau an der Schlichtallee Ecke Hauptstraße in Rummelsburg.

Warum stehen solche Gebäude leer, während für Asylbewerber Containerdörfer errichtet werden?
Sollten diese Grundstücke samt Immobilien nicht besser genutzt werden, bevor Brachland bebaut wird?

 

 

 
         
   

Im April 2016 sieht es hier so aus:


Ein Beispiel dafür, dass es auch anders geht, ist der frühere HTW-Komplex an der Treskowallee, zwischen Römerweg und Hönower Straße.

Dort ging der Umbau recht schnell über die Bühne. Das beweist: Es geht sehr wohl, wenn man denn will.

 
         
   

Ein weiteres Beispiel für massiven Leerstand finden wie an der Köpenicker Chaussee zwischen
Rummelsburg und Schöneweide.

 
         
   

Hier parkt kaum ein Auto, hier geht fast nie jemand ein oder aus.

Bei Dunkelheit brennt in einer einzigen Wohnung ab und zu ein kleines Licht.

 
         
   

Wer wissen will was dahinter steckt - und das ist wirklich ein ganz dicker Hund - sollte sich diesen Artikel des Berliner Mieterverein von etwa 2010 oder 2011 anschauen.

Das bei der Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt derlei möglich ist, ohne das irgendjemand etwas dagegen unternimmt, möchte man kaum glauben!

Die letzten drei Fotos zeigen lediglich die Köpenicker Chaussee. Wer dann nach links in den Blockdammweg abbiegt und den Blick nach links richtet, bekommt noch mehr Leerstand zu sehen. Dort ist der Anblick schon weit weniger "aufgeräumt"...

 
         
   

Ein weiterer trauriger Anblick ist dieses Gebäude am Stralauer Platz, schräg gegenüber des Ostbahnhof, an der Schillingbrücke.

Auch diese Ruine steht zur Erbauung aller, am Stralauer Platz 29, ganz in der Nähe vom Ostbahnhof, mitten in der Stadt.

Wegsehen kostet halt nichts...

 
         
   
Wieder ganz woanders, nämlich in der Lichtenberger Gotlindestraße (gleich neben Arbeitsamt & JobCenter), steht dieses Bürogebäude leer.

Gehen wir einfach mal etwas näher ran...
 
         
   

Statt den Stadtrand mit Containerdörfern zuzupflastern, könnte man auch hier Flüchtlingsunterkünfte einrichten.
Die Infrastruktur ist vorhanden. Während in Marzahn zusätzlich zu den Containerdörfern (von denen es dort bald mehr als Döner-Buden gibt) für die Stromversorgung auch noch dicke Leitungen an Traversen auf Betonpollern verlegt.

Das sieht mal richtig toll aus. Wo bleiben denn die Containerdörfer für Zehlendorf, Dahlem oder Frohnau???

Man möchte glauben, die feinen Herrschaften in den ebenso vornehmen Bezirken kennen die Berliner Flüchtlingsunterkünfte nur aus den Nachrichten.

 
         


                                                                V 1.4.1 - 05.07.2016