Hurra, wir stehen auf der Bremse - Sinn und Sinnlosigkeit fragwürdiger Tempolimits.
 

                                                   

         
 

Seit dem ersten Führerschein (damals nur für's Auto), hat sich vieles geändert.

Die Erinnerung an das, was in Berlin los war, als die Avus ein Tempolimit bekam, ist noch "gut erhalten".

Doch nicht nur der einzige Autobahnabschnitt, auf dem die Berliner mal auf den "Pinsel treten" konnten, musste dran glauben. Überall in der Stadt wurden Tempolimits und 30-Zonen eingeführt.
Folglich wurde auch die Einhaltung der neuen Geschwindigkeitsbegrenzungen überwacht. Das brachte der Landshauptkasse Zugewinne, da haben wir keine Zweifel.

Doch im Laufe der Zeit entstanden immer neue Tempolimits, auf denen natürlich ebenfalls Kontrollen stattfinden. Verstöße werden folglich mit Bußgeldern oder ggf. weiteren Strafen geahndet.

Wir haben absolut nichts dagegen, wenn in engen Straßen, an Schulen, Seniorenresidenzen, Krankenhäusern, Kindergärten und Spielplätzen Tempolimits eingerichtet werden.
Dort dienen sie der Sicherheit. Und die sollte immer vorgehen.

Jedes tote Kind im Straßenverkehr ist eines zu viel.

Doch wenn aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, Tempolimits eingerichtet werden, dann
finden wir, sollte der Bürger auch mal sagen dürfen: "Das kotzt mich an!"

Z.B. dann, wenn nach Abschluss von Bauarbeiten respektive der Behebung von Straßenschäden, die Tempolimits beibehalten werden.


Es geht los mit dem Dauertempolimit auf dem Mariendorfer Damm, zwischen Kaiser- und Prühßstraße.

 
   

Der oben verlinkten Meldung zufolge, die über einen Antrag der SPD Fraktion in der Tempelhofer Bezirksverordnetenversammlung in einer Sitzung am 16.05.2007 berichtet,
wurde um Prüfung der ökologischen Auswirkungen des Tempolimits gebeten.

 
         
 

Gerade hier am kleinen Marktplatz an der Prinzenstraße, stehen sich die Häuser nicht so dicht gegenüber, wie sonst in der ganzen Umgebung.
Und die angrenzenden Häusern sind niedriger, wie auch das links der Richterstraße stehende kleinere Haus.
Die Luft staut sich hier am Boden also weit weniger, wie weiter oben am Mariendorfer Damm.

Das Tempolimit beginnt in südlicher Fahrtrichtung an der Kaiserstraße und endet direkt vor der Prühßstraße.

 
         
   

 

 
         
 

Und jetzt fragen wir uns folgendes:
Welchen großartigen Effekt soll ein Tempolimit bringen, dass sich gerade über eine Strecke von drei Straßenecken hinzieht???

Wir reden hier von nicht einmal 500 Metern!

Allerdings steht auf dem betreffenden Abschnitt eine Luftgütemessstation...

Wenn das Ziel des Tempolimits nun sein sollte, die Werte der Luftqualität durch diesen Trick zu "aufzupeppen", dann wäre das schon richtig schäbig. Denn das wäre nichts weiter, als Manipulation gegen die Interessen der Anwohner.

Egal wie und warum, die "Blitzer-Allee" bleibt.
Und gerade da fragen wir uns ernsthaft nach dem Sinn.

 
         
   

Denn an der Ecke auf der anderen Straßenseite (hier rechts vom Bildrand), in Richtung Platz der Luftbrücke, BEVOR das Tempolimit in der Blickrichtung der Kamera beginnt, liegt ein Spielplatz, der an den Stadtpark Mariendorf angrenzt.

Hier wäre im Hinblick auf die vielen Kinder die dort täglich verkehren, ein Tempolimit wirklich sinnvoll!

 
         
 

Doch auch noch das restliche Viertel der Berliner Straßen komplett auf Tempo 30 zu reduzieren,
würde die Stadt buchstäblich lähmen.

Alle Fußgänger und Radfahrer sollten, bei der allerorten anzutreffenden Arroganz und Fixierung nur auf die eigenen Interessen, einmal bedenken, dass S-Bahn und BVG gar nicht die Kapazitäten haben, um die Autofahrer auch noch aufzunehmen.

Außerdem sind zu viele Leute tatsächlich auf das Auto angewiesen.
Da sind Vertriebler die zu ihren Kunden fahren, Lieferanten, Kuriere und Servicefahrer.
Es gibt auch Leute, die nicht mit dem Rad zur Arbeit fahren können, weil es viel zu weit wäre.
(Und Fahrräder in den Händen rücksichtsloser Besitzer im öffentlichen Nahverkehr, sind gleich das nächste Problem, mit dem sich Berlin auseinandersetzen muss!).

Bus und Bahn wären eine Alternative zum Auto, wenn man sich auf sie verlassen könnte.
Das die Berliner S-Bahn seit Jahren immer wieder negative Presse hat, ist ja nicht gerade ein Geheimnis.

Warum wir seit etwa 1 1/2 Jahren wieder Auto fahren:

- wir brauchten bei unseren letzten Jobs maximal eine Stunde hin und auch zurück - wenn nicht die S-Bahn 
  streikte und deswegen die Stadt zu war.
- als wir zur gleichen Arbeitstelle mit den Öffentlichen fuhren, kamen wir regelmäßig zu spät und brauchten im
  Winter oft genug bis zu zwei Stunden bis nach Hause.
- wenn wir einkaufen müssen - und bei 18 Meerschweinchen sind das wirkliche Mengen - brauchen wir ein Auto
  um den Kram nach Hause zu kriegen.
- wenn wir irgendwo hin wollen, setzen wir uns ins Auto und fahren los.
  Mit den Öffentlichen standen wir zu oft vor Ausfällen und kamen nur auf Umwegen ans Ziel
- in unserem Auto kommen wir sicher und ungestört von A nach B - eine Frau abends alleine Bahn fahren zu 
  lassen, weckt nicht zu unrecht unschöne Gefühle...
- wir können jederzeit überall hin fahren ohne uns Gedanken machen zu müssen, wie wir nach Hause kommen.
  Nüchtern bleiben ist nicht unser Problem.

Und dafür zahlen wir gerne und lächelnd mehr als das Dreifache von dem, was uns die Öffentlichen pro Nase für ein Monatsticket abnehmen. DAS ist uns unsere Bewegungsfreiheit wert.

Wir sind für Natur- und Umweltschutz und zu uns gehört auch ein Vegetarier.
Das nur mal so, gegen evtl. Vorverurteilungen von Leuten die in Schubladen denken.

Doch gerade wenn es um Natur- und Umweltschutz geht, müssen eben diese, nur all zu oft als Deckmäntelchen herhalten, wenn es tatsächlich um staatliche Einnahmen geht.
Auch da sagen wir "Nein!"

Trotz "Scheiss Radfahrer" gehen wir hier noch einmal in Stichpunkten auf das ein, was unsere Polizei nicht ansatzweise in den Griff bekommt und aus der Natur der Dinge heraus, zum Hass aufeinander führt. Militante Radfahrer die Autofahrer beleidigen oder Autos demolieren obwohl sie diejenigen sind, die sich nicht an geltende Regeln halten.

- fahren bei rot
- fahren auf der Straße trotz Radweg
- fahren auf der Straße trotz Radwegbenutzungspflicht
- fahren bei Dunkelheit ohne Licht
- fahren auf der Straße bei Dunkelheit ohne Licht
- fahren auf der Straße bei Dunkelheit ohne Licht trotz Radweg
- Telefonieren beim Fahren
- Freihändig fahren
- Freihändig fahren mit Bierpulle
- Freihändig fahren mit Telefon
- mitten auf der Straße fahren
- zu zweit nebeneinander her fahren
- bei Dunkelheit zu zweit nebeneinander her fahren
- bei Dunkelheit ohne Licht zu zweit nebeneinander her fahren
- auf der Straße bei Dunkelheit ohne Licht trotz Radweg zu zweit nebeneinander her fahren

und dann angepisst reagieren, wenn man als Auto-, Motorrad- oder normal tickender Radfahrer
sagt, dass das evtl. auch mal der letzte Fehler sein könnte.

Als jüngstes Beispiel nennen wir hier ein Erlebnis vom 25.05.2015.
Auf der Weichselstraße im Friedrichshain, kam uns zwischen der Scharnweberstraße und der
Oderstraße eine Radfahrerin demonstrativ auf unserer Straßenseite entgegen. Sie eierte dabei zwischen den Straßenbahngleisen herum und kam immer weiter auf die Gegenfahrbahn.
Erst als ihr klar wurde das wir zwar langsamer würden, aber keine Anstalten machten unsererseits auf die Gegenfahrbahn zu fahren, um das Risiko für andere nicht noch weiter zu erhöhen, verzog sie sich wieder nach rechts.

Was soll solcher Schwachsinn?

Wegen solcher Irren, die so völlig unnötig die Unfallzahlen antreiben, sollen alle Autofahrer 30 fahren? "Auf keinen Fall".
Wie wäre es denn mit einer zwingenden Verkehrserziehung und massiven Bußgeldern für Radfahrer, die "Scheibe spielen"?

Ein paar (mitunter recht radikale) Vorschläge, wie man den täglichen Kleinkriegen auf unseren Straßen im Interesse aller begegnen könnte - wenn man wollte - machen wir da: Nachhaltige Verkehrserziehung.


Doch zurück zu unseren Tempo-30-Limits...

Beim folgenden Tempolimit fragen wir uns, wer wohnt da, das es dort ein Tempolimit wie dieses
gibt.

Auf der Straße "Am Treptower Park" gibt es ein Tempolimit wegen "Lärmschutz" in der Zeit von 22:00 bis 6:00 Uhr. Das ist sicher im Sinne der Anwohner. Doch leider kommen lange nicht alle, sondern scheinbar nur ein paar Auserwählte in den Genuss nächtlicher Ruhe.
Denn dieses seltsame Tempolimit zieht sich gerade über drei Ecken.

 
         
   

Von der Puderstraße,

 
         
   

wo das Tempolimit beginnt

 
         
   

über die Rethelstraße

 
         
   

bis

 
         
   

zur Karpfenteichstraße

 
         
   

zieht sich das Tempolimit hin.

 
         
 

Die Straße bleibt dreispurig bis hinter Adlershof und an der gesamten Reststrecke gibt es kein ähnliches Tempolimit.
Unterbrochen von einer Sportanlage an der Bulgarischen Straße, ist der ganze Straßenzug am Park entlang fast durchgehend bebaut - und bewohnt.
Ab der Bulgarischen Straße stehen dann zu beiden Seiten der Köpenicker Landstraße Wohnhäuser, die den Schall reflektieren. Doch nirgends sonst gibt es hier ein nächtliches Tempolimit.

Das soll ganz sicher kein Schrei nach einem vollständigen Tempolimit für die Nachtzeit sein.
Denn wirklicher Lärm entsteht ohnehin nur an den Ampeln beim Anfahren.
Ein auf konstantem Tempo laufender PKW macht bis etwa Tempo 70 kaum Geräusche.
Im Gegensatz zu einem Bus oder einer Straßenbahn.

Ist da die Frage nach dem "Warum" so abwegig? Wir denken nicht.


 

Ein weiteres Tempolimit für die Nachtzeit, finden wir an der Kiefholzstraße zwischen Baumschulenstraße und Hohenbirker Weg und darüber hinaus.
Das Tempolimit an sich ist hier nicht das Problem, sondern die Beschilderung.

Als wir die Strecke von der Baumschulenstraße zur Schnellerstraße zum ersten Mal wegen einem Stau abkürzten, fuhren wir über die Frauenlobstraße, die Dornbrunner Straße, den Heidemühler Weg und den Hohenbirker Weg zur Kiefholzstraße. Nach einigen Metern zuckten wir dann doch zusammen, als wir plötzlich ein 50-Schild sahen und uns kein Stück erinnern konnten, das irgendwo auch ein 30-Limit gewesen wäre.

Beim nächsten Mal an der gleichen Stelle achteten wir nun bewusst darauf, ob da nicht doch ein Schild steht...
Wer vom Hohenbirker Weg in die Kiefholzstraße abbiegt, muss zwangsweise auf den Querverkehr achten, da der Vorfahrt hat. Zusätzlich gibt es noch den Fußgängerüberweg, der ebenfalls Beachtung wünscht:

 
         
   

Und so hat ein Rechtsabbieger kaum eine Chance, dass 30-Schild zu sehen, dass sehr unglücklich hinter der Ecke aufgestellt wurde. Vom Fahrersitz aus, ist das Schild nicht zu sehen, es sei denn, man fährt ein Cabrio - jedes PKW-Dach verdeckt die Sicht.

 
         
 

Sinnvoller wäre, VOR der Einmündung im Hohenbirker Weg ein 30-Schild mit dem Zusatzpfeil nach rechts "um die Ecke" wie bei Sackgassen aufzustellen oder es unter dem Hinweisschild "Fußgängerüberweg" am Peitschenmast zu befestigen so wie es in der Großaufnahme rechts, fotomontiert wurde.
Dann hätten Autofahrer eine Chance das Schild zu sehen.  

 
         
 

                          V 1.5.1 - 05.07.2016