Wie angekündigt geht es hier ums Velo und seine Benutzung in Berlin.
Ich selbst hatte schon das Vergnügen, mein Rennrad unter einem 5er BMW
verschwinden
zu sehen. Der Spaß wurde am Ende vor Gericht geklärt.
Ein Sonderermittler aus Fulda war im Auftrag seines Amtsherrn in Berlin
unterwegs.
Ob er nun meinte, für ihn geltende Sonderrechte nutzen zu können, oder ob er
einfach nur
mit der Situation im Berufsverkehr einer Großstadt überfordert war (und Fulda
zähle ich
nicht dazu), will ich
nicht beurteilen.
Seine Fahrweise jedoch war äußerst gefährlich. Und mir langte es irgendwann.
Auf der Neuköllner Karl-Marx-Straße fuhr der Gute, ab etwa dem Rathaus im "stop
and go"
neben mir her. An jeder Ecke zog er ohne Blinker nach rechts als wollte er
abbiegen,
überlegte
es sich doch jedes Mal anders. Und da er dummerweise ständig auf meiner Höhe
war, musste
ich an jeder Ecke dem erneuten Manöver ausweichen, um nicht über den Haufen
gefahren zu
werden.
Am U-Bahnhof Karl-Marx-Straße hatte ich dann genug. Ich fuhr vor ihn, während er
an einer
roten Ampel in der Schlange stand, legte mein Rad vor ihm auf die Straße, ging
zu seiner Tür,
riss das Brett auf und erklärte ihm, dass nun Schluss mit dem Unsinn sei oder
ich ihm ein
neues
Gesicht verpassen würde.
Er knallte die Tür zu - und klemmte mir damit die Knochen ein - ohne dass ich
ihn mit einer
Geste bedroht hätte und fuhr an. Über mein Rad.
Nun musste er zwangsweise halten.
Die beiden Beamten die später zur Unfallaufnahme herbeikamen, benannte er als
Zeugen!
Einer erschien nicht zur Verhandlung, der andere erklärte wahrheitsgemäß, er
könne ja
keine Aussage zu etwas machen, bei dem er nicht anwesend war.
Mein Unfallgegner war nicht zur Verhandlung erschienen, er hatte zu Hause bei
einem
Gericht
seine richterliche Vernehmung protokollieren lassen.
Die Richterin am Amtsgericht Tiergarten, war dann von den örtlichen
Beschreibungen des
Polizeibeamten aus Fulda auch wenig angetan. Sie stellte die Tatsachen fest.
Der gute Mann hatte behauptet, die Karl-Marx-Straße sei zweispurig befahrbar und
ich sei
in
der rechten Spur stets ganz links gefahren und ihm zu nahe gekommen.
Da erklärte dann auch die Richterin, dass sie sehr wohl wisse, dass an einem
Freitag um den
frühen
Nachmittag, die besagte rechte Spur zugeparkt sei und daher ein Radfahrer
zwangsweise
zwischen
den beiden Spuren fahren müsse, da es dort keinen Radweg gibt.
Mein Verhalten gefiel ihr natürlich auch nicht, aber da ich nicht nur beim
verbalen Zorn
geblieben
war, sondern auch die Verbindung zu seiner bisherigen Fahrweise aufgezeigt und
im
Grunde nur
Besonnenheit eingefordert hatte, blieb es bei einem erhobenen Zeigefinger.
Und jetzt mal zum ersten "Fotospender"...
Wer so parkt, der muss sich nicht über abbe Spiegel wundern ;-)
Das ist Rücksichtslos. An dieser Stelle soll nämlich der Radweg von rechts neben
den
Autos, auf die Straße geführt werden. Das der Twingo mitten auf dem Radweg steht,
scheint
den Fahrer nicht zu stören.
Wer so wie hier die Radfahrer ärgert, ist selbst Schuld wenn's Schrammen gibt.
Doch was man in der Hauptstadt teilweise von Radfahrern geboten bekommt, ist oft
ebenso
kriminell, wie das Rasen in 30-Zonen oder das Ignorieren von Zebrastreifen.
Was mich als "Breitbandverkehrsteilnehmer" aber meisten ärgert, ist die
Handhabung von
OWis und Verkehrsstraftaten gegenüber Autofahrern im Verhältnis zu Radfahrern.
Wer ein Nummernschild hat, den scheint man bei jeder Gelegenheit abkassieren zu
können.
Und auf meinem Arbeitsweg vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo ein Foto-Caddy
steht. Kontrollen gegen Radfahrer habe ich dabei bis heute keine gesehen.
Und die wären
mehr als dringend nötig.
Wenn ich überall in der Stadt moderne Textdisplays mit dem Hinweis sehe,
Autofahrer sollten
z.B.
beim
Abbiegen besonders auf Radfahrer und Fußgänger achten, dann möchte ich kotzen.
Denn meiner Schätzung nach, fährt beinahe jeder zweite Radfahrer im Dunkeln mit
halbem
oder
gleich ganz
ohne Licht und dass auf der Straße. Besonders lustig finde ich das, wenn
dann noch ein Radweg da ist,
auf dem ein Radfahrer ohne Licht, das Risiko für alle Beteiligten
deutlich reduzieren würde.
Nicht wenige von diesen ohnehin schon Irren, legen da noch einen drauf und
fahren bei rot
über Kreuzungen, wechseln plötzlich die Fahrbahn, die Richtung oder kommen einem
auf der falschen Seite entgegen.
Hupt man oder sagt etwas, kommt der Stinkefinger.
Und DAS stinkt mir. Und zwar gewaltig. Und jetzt mal zum Verständnis:
Es geht mir nicht darum so einen Idioten vor seinem verdienten Ende zu bewahren.
Ich
möchte nicht mein Leben
lang damit klarkommen müssen, dass ich so einen Idioten totgefahren
habe.
Es ist nicht lange her, da habe ich einen Radfahrer mit Kleinkind im Kindersitz
komplett ohne
Licht in absoluter
Finsternis auf der Straße fahren sehen - und das "kurz vor 12".
Er war wohl der Meinung, in einer 30-Zone könnte er das machen.
Idiot! Verdammt noch mal, macht Euch doch mal klar, dass Ihr im Dunkeln
teilweise
überhaupt nicht zu
sehen seid. Bei Gegenverkehr ist ein Radfahrer mit Licht schon schwer zu
sehen,
ohne Licht, verschwindet da jedes Fahrrad.
Und ich fahre ja auch nicht mit dem Auto im Dunkeln ohne Licht auf dem Gehweg.
Zudem frage ich mich, wozu erst Schilder
eingeführt
wurden, die die
Radwegbenutzung vorschreiben. Welchen Sinn haben denn sonst die Radwege, die
für Millionen nach und nach angelegt wurden? Doch auch diese werden immer wieder
ignoriert und Radfahrer fahren trotzdem von der Polizei unbehelligt, auf engen /
stark befahrenen Straßen auf der Fahrbahn.
Auch im Dunkeln und auch ohne Licht!
Hier wäre unserer Polizeiführung sowie dem Senat dringend anzuraten, endlich mit dem Wahnsinn
unter den Radfahrern
aufzuräumen, statt immer nur die Autofahrer zur Kasse zu bitten. Denn das
Problem hat schon eine "nächste Generation"!
Da Radfahrer offenbar machen können was sie wollen, ist es in Berlin auch
keine Seltenheit
mehr,
dass man Skateboarder oder Tretrollerfahrer auf der Straße - auf der Fahrbahn -
antrifft.
Und das
auch nachts auf Hauptverkehrsstraßen und natürlich ohne eigene Beleuchtung.
Was wird dagegen unternommen?
Ein paar (mitunter recht radikale)
Vorschläge, wie man den täglichen Kleinkriegen auf
unseren Straßen begegnen könnte - wenn man wollte - machen wir da:
Nachhaltige Verkehrserziehung im Interesse aller.