Hallo und willkommen zu "Denn sie wissen nicht, was sie tun"

                                                   


Bewusst provokant haben wir mit "Scheiss Radfahrer" angefangen, den Straßenverkehr in Berlin zu thematisieren.
Mehr als einmal haben wir uns selbst "Breitbandverkehrsteilnehmer" genannt, weil wir uns durch unsere eigenen Erfahrungen von allen Seiten aus, eine Meinung erlauben dürfen.

Und bei all dem, was wir bei unseren Unternehmungen innerhalb nur einer Woche so erleben, müssen wir wirklich sagen, dass es auf den Straßen der Hauptstadt so nicht weitergehen kann.

Fahrlehrer sprechen, wie Verkehrspsychologen auch, gerne von gegenseitiger Rücksichtnahme.
Da aber ein zu großer Teil aller Verkehrsteilnehmer nur noch auf sich bedacht ist, bleibt den Übrigen die Wahl, sich entweder solchem Benehmen zu unterwerfen / es hinzunehmen oder es genau so zu machen. Letzteres ist der Trend.
Und mit guten Worten wird sich das Problem nicht wegreden lassen.

Wenn offenbar zu viele aus allen Lagern für Stress und Ärger sorgen, dann muss eben der Staat geeignete Maßnahmen ergreifen, um die täglichen Kleinkriege auf den Straßen zu beenden.

Einen Teil möglicher Maßnahmen haben wir unter "Scheiss Radfahrer 2.0" schon beschrieben, fügen den jedoch der Vollständigkeit halber hier mit ein.


Wir sind dafür, dass jeder heil nach Hause kommt.

Dazu müssen die Leute aber auch ALLE bereit sein, den anderen zu respektieren und sich an die Spielregeln zu halten. Und wer da meint, für ihn gelten andere Regeln, der muss dann eben Lehrgeld zahlen. Tendenz steigend, bis der Erfolg sichtbar wird.

Deshalb sind wir dafür, dass "Parker in 2. Reihe aus Bequemlichkeit" auf aufgezeichneten Radwegen, mindestens mit empfindlichen Geldbußen und Punkten belegt, wenn nicht auch umgesetzt werden.

Ebenso müssen Parksünder auf gemeinsamen Geh- und Radwegen rigoros umgesetzt werden.
Doch das findet anscheinend leider nicht im mindestnötigen Maß statt, um für Sicherheit durch den Lerneffekt zu sorgen. Bußgelder allein können sich offenbar zu viele noch immer leisten.
Hier die Beispiele amtlicher Untätigkeit, die anhand von eigenen Fotos belegt sind.
Obwohl sich hier zumindest lange Zeit Tag für Tag das gleiche Bild bot, wurden kaum Strafzettel verteilt. Abgeschleppt wurde der in Serie falsch parkende Fiesta nicht einmal, soweit wir das beurteilen können.
Hier hätte man einschreiten können, passiert ist nichts.

Wir sind auch für einen Ausbau des Radwegenetzes mit einer gleichzeitigen Abschaffung der -Schilder die die Radwegbenutzung vorschreiben.
Eine generelle Radwegbenutzungspflicht einschließlich entsprechender Überwachung der Einhaltung sollte eingeführt werden. Diese Maßnahmen könnten mit weiteren kombiniert werden, wie z.B. mit der Geschwindigkeitsüberwachung via Laser und anschließender Sofortkontrolle.
Oder auch bei Sondermaßnahmen die dem Radfahrerblick oder "fahrenden Telefonisten" gelten.

Die bisherige Regelung der Radwegbenutzung ist ebenso ineffektiv, wie der Deutsche Alleingang bei der Promillegrenze. Gäbe es eine klare 0-Grenze, gäbe es keine Unklarheiten.
So wie es jetzt ist, geht der Spaß noch viel zu oft mit "eins kann ich ja..." los und endet in einem Streifenwagen, Krankenhaus, auf dem Friedhof - oder mit Fahrerflucht.

Entsprechend viele Radfahrer sind trotz vorhandener Radwege auf stark befahrenen Straßen unterwegs oder nehmen aus Bequemlichkeit erst einmal den Gehweg.

Im Interesse der Sicherheit aller Radfahrer, sind wir letztendlich für die Überwachung der Einhaltung der StVO durch Radfahrer, im gleichen Maß, wie durch motorisierte Verkehrsteilnehmer und die Durchsetzung entsprechender Punkte des Bußgeldkatalogs, bis zur Beschlagnahme des Fahrrads bei Wiederholungstätern. Wer einen Führerschein besitzt, sollte "seine Punkte" auch als Radfahrer zusammen bekommen können.

Deshalb sind wir außerdem dafür, dass jeder entgegen der StVO auffällige Radfahrer ab 16 Jahren, die Theoriestunden für den Motorradführerschein in einer Fahrschule absolvieren muss.

Auch viele Autofahrer sind offenbar nicht mehr Herr der Lage, wenn sie ins Auto steigen.
Da sind Autofahrer, die auf Kreuzungen stehen und den Verkehr aufhalten, weil sie anscheinend keinen Plan mehr haben, wo sie eigentlich hin wollen.

Ebenso Phänomene aus dem Großstadtverkehr sind das Überfahren von Sperrflächen (z.B. in Schönweide. Hier fahren von der Schnellerstraße kommende Anlieger, immer wieder in äußert gefährlicher Weise über die Sperrfläche hinter der Karlshorster Brücke in die Tabbertstraße.) und das Abbiegen "von der anderen Seite aus", also z.B. aus der rechten Spur links abbiegen und alle anderen hinter sich zum Warten zwingen.

Fahrlehrer und Verkehrspsychologen werden hier sagen, dann soll man doch die Geduld oder das Verständnis haben. Rücksichtsvoll - wie sie sonst sagen - wäre aber von dem Einzelnen, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen um seinen Fahrstreckenfehler zu korrigieren, statt eine Mehrheit zu behindern.
Und da das bei einer Stunde Fahrt durch die Stadt keine Einzelfälle sind, jeder hat derlei schon erlebt, darf man nicht länger nur beim Autofahrer ansetzen, auch wenn auch auf diese Form von Übertretungen mehr geachtet werden sollte.

Und das sagen wir als Motorradfans! Wo wir als Biker selbst genug Probleme mit rücksichtslosen Autofahrern haben.

Oder auf Autobahnen immer wieder gern gesehen, Leute die permanent links fahren und alle anderen zwingen, hinter ihnen her zu fahren.
Viele trauen sich nach einem Überholmanöver nicht mehr die Spur zurück zu wechseln, andere meinen sich als Verkehrsberuhiger aufspielen zu müssen, anderen ein Limit diktieren zu dürfen und notieren eifrig die Kennzeichen derjenigen die sie solange genervt haben, dass sie dann rechts überholen. Und wir bedauern das sagen zu müssen, aber bei Strecken ohne Tempolimit auf der linken von drei Spuren mit 120 "zu parken", ist auch nicht erlaubt - Rechtsfahrgebot.
Es passiert aber immer wieder.

Wir waren schon in einigen Nachbarländern unterwegs. Und gerade an den Nachbarn im Westen, BE - NE - LUX und im Süden CH - A, könnten wir uns orientieren. Dort sind die Leute weitaus entspannter und weit weniger Rücksichtslos, als es bei uns der Fall ist. Es wird aber auch weit weniger rücksichtslos getrödelt.

ALLE Führerscheinbesitzer sollten, ähnlich wie LKW-Fahrer und Besitzer des P-Schein beim Gesundheitscheck, regelmäßig ihre Fahrfähigkeit nachweisen.
Für die jeweils größte erworbene der vergleichbaren Führerscheinklassen, müsste die vollständige Prüfung, also sowohl der theoretische wie auch der praktische Teil alle 5 Jahre wiederholt werden.

Wer die Prüfungen besteht, fährt weiter und gut ist. Ohne Kosten! Wer aber die Prüfungen nicht besteht, sollte innerhalb von sechs Monaten, den entsprechenden Teil in einer Fahrschule nachlernen und erneut zur jeweiligen (oder beiden) Prüfung/en vorstellig werden müssen. Beides kostenpflichtig. Bevor das offenbar gewordene Unvermögen zu Unfällen führt.

Wer sich nicht traut zu fahren, wer in engen Straßen bei Gegenverkehr einfach anhält und stehen bleibt um anderen das Problem des Vorbeifahrens zu überlassen und dabei von draußen aussieht als hielte er / sie das Lenkrad krampfhaft fest, damit es nicht herunter fällt, der sollte im Interesse aller nicht fahren dürfen.

Kontrollen ohne persönlichen Eingriff, also das bloße Erstellen von Video- oder Fotomaterial für Bußgeldbescheide, könnten sogar von Kräften aus den sog. 1,50€-Jobs erledigt werden.
Wenn Kontrolleure, ähnlich denen der Öffentlichen Nahverkehrsbetreiber, regelmäßig Kontrollen durchführen würden, käme über die Bußgelder ein attraktives Plus in die Landeskassen.

Viele rücksichtslose Autofahrer stünden schnell vor der Nachschulung und wären bald aus dem Verkehr gezogen. Auf "Fahren ohne" steht ja bei Wiederholungstätern auch irgendwann Haft.
Doch die Kontrolle von Fußgängern und Radfahrern bleibt an Polizei und Ordnungsamt hängen.

Erst wenn rigoros gegen alle Ordnungswidrigkeiten und Verkehrsstraftaten ALLER Verkehrsteilnehmer gleichermaßen vorgegangen wird, wird es weniger Tote auf unseren Straßen geben.

Besonders auffällig ist auch, wie sorglos heute viele Eltern mit kleinen Kindern im Straßenverkehr sind. Das schlimmste Beispiel war eine Mutter, die ohne nach rechts oder links zu sehen, ihrem Kind gewunken hat, es solle zu ihr auf die andere Straßenseite wechseln.
Nur der Assoziation, mit dem Winken ein Kind zu verbinden, ist es zu verdanken, dass der kleine Junge vor einen stehenden Kühler lief, statt darunter zu verschwinden.
Das Kind war auf dem Gehweg, bzw. zwischen den parkenden Autos nicht zu sehen gewesen! Auch bei Tempo 30 wäre ein Unfall ohne diese Reaktion nicht mehr zu verhindern gewesen.

Das macht stolz aber auch nachdenklich.

Denn die Welt könnte so simpel so angenehm sein...
Fußgänger benutzen die Gehwege, nicht die Radwege und laufen auch nicht einfach auf der Straße herum. Und sie achten zumindest beim Überschreiten von Straßen auf den Verkehr, laufen nicht einfach los weil sie meinen, wer fährt, der muss auch für Fußgänger bremsen.

Radfahrer benutzen die Radwege, nicht den Gehweg und auch nicht die Straße wenn ein Radweg vorhanden ist. Wenn es dunkel ist, wird am Fahrrad Licht angemacht - vorne und hinten.
Wenn rot ist, ist rot. Dann wird angehalten. Und auf der Straße werden keine Faxen gemacht, wie z.B. freihändig fahren.

Motorradfahrer haben es im Stadtverkehr ohnehin schwer. Das einzige was man Bikern als Klischee vorwerfen kann, ist nun mal das "zu schnell fahren". Dagegen geht die Polizei intensiv genug vor. Was die Streetfighter-Fraktion teilweise abzieht, finden auch wir unverantwortlich.
Nicht jeder Biker ist auch ein "Todes-Junkie".

Autofahrer fahren nicht achtlos um die Ecke, über Geh- und Radwege, parken nicht auf ihnen.
Man überholt nicht um dem Überholten dann direkt vor dessen Nase die Bremsleuchten zu zeigen. Erst überlegen wohin, dann fahren. Wenn grün ist, fahren - nicht überlegen.
Blinken statt überrascht einen Parkplatz finden - und nicht mit dem Tempo eines Golfcarts in der Gegend herum tuckern und sich dann beschweren, wenn andere überholen.
Beim Abbiegen: Erst den Schulterblick, dann ZÜGIG um die Ecke.
Gerade an Abbiegerampeln, steht man oft wegen Leuten die lahmarschig fahren, mehr Rotfasen als nötig.

Und für alle: Immer daran denken, wie man sich selbst gerade für andere darstellt. Keiner muss einen anderen behindern oder gefährden um ans Ziel zu kommen.
DAS ist das Einzige, dass alle mal langsam begreifen müssen.
 

Und auch hier sollte der Staat konsequent umdenken:

bei der Beweisführung nach einem Unfall.

Wir wären die Letzten die behaupten würden, dass DashCams die Unfallzahlen senken.
Das Gegenteil beweisen die vielen DashCam-Videos aus Russland, die man bei YouTube sehen kann.

Doch diese Videos zeigen zu beinahe 100%, was zu den Unfällen führte!

Wir sind auch gegen die VDS (Vorratsdatenspeicherung) und gegen den Bundestrojaner, weil wir meinen, dass diese Instrumente unsere Privatsphäre verletzen.
Wir sind gegen jede Form der persönlichen Überwachung, egal ob zur Kontrolle oder aus kommerziellen Gründen.

Doch was will man mit den eigenen Aufnahmen z.B. vom Arbeitsweg, auch sonst anstellen, als einen möglichen Unfallhergang zu dokumentieren?

Natürlich kann es nicht sein, dass man z.B. seinen Nachbarn dabei filmt, wie der sich als schlechter Autofahrer outet und das Video dann im I-Net postet.
Der Vorwurf, man würde damit andere Verkehrsteilnehmer ausspionieren, scheint gerade hier von sehr weit her geholt.

In öffentlichen Nahverkehrsmitteln, in und an unzähligen öffentlichen wie auch privaten Gebäuden, wie auch auf öffentlichen Plätzen gibt es schon Videoüberwachungsanlagen, die der Prävention und ggf. der Aufklärung von Straftaten, bzw. der Auffindung von flüchtigen Straftätern dienen sollen - und wie zuletzt beim Mord an einer 18-jährigen in Berlin Kaulsdorf, auch Erfolge mitbringen.

Das Amt des "Verkehrsrichters" wird in Deutschland sicher nicht gefährdet, wenn man die heute
zur Verfügung stehende, erschwingliche Technik nutzt, um im schlimmsten Fall die eigene Unschuld beweisen und zu seinem Recht gelangen, bzw. zur Aufklärung schwererer Straftaten beitragen zu können, wie z.B. Fahrerflucht nach Unfall mit Personenschaden.

Nehmen wir mal das simpelste Beispiel. Nachts, zwischen drei und halb fünf, die Straßen sind
fast völlig leer. Eine Kreuzung mit Ampelregelung. Es knallt. Mitten auf der Kreuzung sind zwei PKW aufeinander gestoßen. Einer muss also bei rot gefahren sein. Beide sagen, sie seien bei grün gefahren. Wenn jetzt keiner deutlich zu schnell war und beide nüchtern waren, hat einer von den beiden unverdient die Arschkarte bekommen. Der Fall wird ohne Zeugen und ohne Beweise nicht zu klären sein. Eine DashCam würde hier die nötigen eindeutigen Beweise liefern.

Ebenso ein Grund für eine Kamera, ist das Duell Motorradfahrer vs. PKW. Unfälle beim Spurwechsel ohne Schulterblick werden zu oft mit angeblich überhöhter Geschwindigkeit des Bikers begründet.

Autofahrer sagen gerne aufgeregt: "Ich hab sie nicht gesehen!" Doch jeder Motorradfahrer der das Spiel "den Blick des Autofahrers suchen" beherrscht, wird sicher bestätigen, dass viele Autofahrer einen Motorradfahrer deshalb nicht gesehen haben, weil sie erst gar nicht geguckt haben!
Kaputte Knochen und ein kaputter Bock sind schlimm genug, da muss man nicht auch noch zu unrecht als Schuldiger pro forma hingestellt werden.

Eigentlich ist es schon fast ein Wunder, dass die Autoversicherer noch keine Prämien für DashCams anbieten.

Die vorerst letzte Ergänzung hier soll sein, dass uns der Staat sehr elegant die Umweltzonen verschrieben hat. Über den Effekt wollen wir hier nicht streiten.
Doch wir haben absolut kein Verständnis dafür, dass die Polizei nicht eingreift, wenn im Innenstadtbereich Autos unterwegs sind, die permanent dicke Wolken in blau oder schwarz hinter sich her ziehen. Verbranntes Öl ist schon unangenehm und ungesund beim Einatmen.

Doch plötzlich im Ruß einer Dieselwolke zu stehen, ist so ziemlich das Letzte, was man als Fußgänger oder Radfahrer einatmen möchte. Auch Motorradfahrer oder Cabriobesitzer kennen diese widerwärtige Gefühl. den Zwang, schnellstmöglich die Luft anzuhalten.

Auch hier wurde ein weiterer Beitrag nötig!
Auf dem Weg zu den 80ern der Elsenstraße, hatten wir zuerst beabsichtigt, nach links in die Kiefholzstraße abzubiegen. Bei Siemens vor der Tür ist fast immer was frei.

Als wir gerade am ParkCenter vorbei fuhren (rechts das LKA), fuhr vor uns ein Radfahrer, von hinten näherte sich ein Rollerfahrer. Um den Radler zu passieren ohne ihn zu gefährden, zogen wir in unserer Spur logischer Weise nach links. Derweil war der Rollerfahrer auf der Linksabbiegerspur zur Beermannstraße neben uns und pöbelte uns durch's offene Fenster an.
Trotz der Pfeilmarkierung auf der Abbiegerspur setzte er sich dann vor uns und fuhr weiter geradeaus. Er überholte also im Kreuzungsbereich von der Abbiegerspur aus!
Das er uns bei knapp 55 Km/h mit seinem 50ccm Roller gleich aus drei Gründen nicht hätte überholen dürfen, weil auch der Roller gar nicht schneller als 50 fahren darf, schien er nicht zu wissen.

Doch dann kommt die Krönung! Kurz hinter der Brücke hält er vor uns an und zwingt uns stehen zu bleiben! Er pöbelte in der Gegend herum, faselte von geradeaus fahren und spuckte dabei wie ein Lama.

Und ja, auch gerade diese Spezies sollte wesentlich mehr Aufmerksamkeit der Polizei erfahren.
Die 50ccm Rollerfahrer (erkennbar am kleinen Nummernschild ohne Plaketten) sind immer für Späße zu haben, weil die meisten von ihnen nicht den blassesten Schimmer von StVO und StVZO haben.
Sie fahren auf die Stadtautobahn und durch Tunnel, die als Kraftfahrstraße gekennzeichnet sind und halten das für völlig normal.


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